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Dorfmobil Klaus: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 12. März 2014, 16:39 Uhr

Vorlage:Mikro-ÖV-System

In ländlich dünn besiedelten Regionen ist attraktiver Öffentlicher Verkehr im herkömmlichen Sinn (z. B. Linienbus) nicht mehr finanzierbar. Das Dorfmobil der Gemeinde Klaus an der Pyhrnbahn (OÖ) sichert als bedarforientiertes, Öffentliches Verkehrsmittel die Mobilität jener Personen, die keinen Führerschein besitzen (ältere Personen, Frauen, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren) oder keinen bzw. nicht immer einen Pkw verfügbar haben. Weiters wird die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit dieser Bevölkerungsgruppen gestärkt, indem sie nicht mehr auf andere Personen angewiesen sind. Vor allem Familien mit Kindern erfahren durch das Dorfmobil eine spürbare Entlastung durch die Reduktion vieler Hol- und Bringdienste.

Mobilität durch das Dorfmobil ermöglicht auch GemeindebürgerInnen ohne eigenes Auto uneingeschränkt am sozialen Leben teilzunehmen und (Versorgungs-)Einrichtungen innerhalb der Gemeinde (Nahversorger, Arzt, Bank etc.) leichter zu erreichen. Das Dorfmobil gewährleistet als Zubringer zu Bahn und Bus eine bessere Anbindung an das bestehende Öffentliche Verkehrsangebot, reduziert Bring- und Holdienste und trägt auch zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei.

Das Engagement der FahrerInnen, die gegen geringe Aufwandsentschädigung das Dorfmobil betreiben, hohe Mobilität zu geringem Preis, die Stärkung der sozialen Kontakte der GemeindebewohnerInnen und die bessere Erreichbarkeit von (Versorgungs-)Einrichtungen innerhalb der Gemeinde sind als Hauptpunkte zu nennen, die die Beliebtheit des Dorfmobils und die Zufriedenheit der Passagiere ausmachen.

Mobilitätsmanagement, 43


Klaus an der Pyhrnbahn besteht aus drei Ortsteilen, die weit auseinander liegen. Die geringe Siedlungsdichte von elf EinwohnerInnen pro km2 schließt eine Bedienung mit konventionellen öffentlichen Verkehrsmitteln aus. Im Rahmen eines EU-Projektes wurde deshalb im Dezember 2002 das Dorfmobil in Betrieb genommen, um die Mobilität für alle zu sichern. Durch das Dorfmobil haben nun alle BewohnerInnen und BesucherInnen die Möglichkeit, ohne eigenes Fahrzeug alle wichtigen Einrichtungen in der Gemeinde zu erreichen. Genutzt wird das Dorfmobil als Zubringer zum Bahnhof, von SchülerInnen in peripher gelegenen Ortsteilen und für Besorgungs- und Erle- digungswege, Arztbesuche, etc. Zeitlich parallele Fahrten zu Bahn und Bus werden vermieden. Ein Drittel der NutzerInnen ist älter als 65 Jahre, ein Drittel jünger als 18 Jahre.

Eine erfolgreiche Kombination des Dorfmobils mit dem einzigen Lebensmittelhändler in der Gemeinde Klaus (Steyrling) hilft, die Nahversorgung im Ort zu sichern. Wer mit dem Dorfmobil in den Dorfladen zum Einkaufen fährt und um mindestens 20 Euro einkauft, bekommt die Fahrtkosten für das Dorfmobil zurück. Eine Fahrt kostet pro Person 1,50 Euro, eine Monatskarte (für max. 40 Fahrten) 25 Euro.

Einige Personen in der Gemeinde konnten sich durch das Dorfmobil den Kauf eines Zweitfahrzeugs ersparen. Vor allem älteren oder gebrechlichen Personen ist es jetzt möglich, auf den Einsatz des eigenen Pkw zu verzichten. Seit dem Start des Dorfmobiles gab es noch keinen Einsatztag, an dem es nicht gefahren ist. Die aktive Beteiligung der BürgerInnen im Planungsprozess war eine Voraussetzung für den Erfolg.

Erfolgsmodell Gmoabus, 17