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{{semorg-handbuch-thema
 
{{semorg-handbuch-thema
|kapitel=Handbuch:Organisation und Betrieb
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|kapitel=Verwaltung:Planung und Konzeption
 
|position=6
 
|position=6
|material-erhebung=verbundintegration-ja, verbundintegration-nein
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|frage=Wie wird der Bedarfsverkehr optimal mit dem öffentlichen Verkehr und anderen alternativen Mobilitätsangeboten verknüpft?
|material=* wichtiger Schwerpunkt der ARGE ÖVV auf Integration, Verweis auf die Arbeitsgruppe auf dieser Seite?
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|einleitung=Bedarfsverkehr ist ein Baustein im Verbund der nachhaltigen Alternativen und schließt eine wichtige Lücke auf der sogenannten ersten/letzten Meile. Besonders, wenn es um einen Beitrag zur Mobilitätswende geht, ist die optimale Verknüpfung mit den anderen komplementären Angeboten – und hier zuallererst dem öffentlichen Linienverkehr – von größter Bedeutung.
 
 
Herbert Kubasta:
 
    Integration, Integration, Integration (wenn BV erfolgreich sein soll, dann muss es ins Verkehrssystem integriert sein)
 
 
 
TH: Was kann eine Gemeinde tun, um Integration herzustellen? HK: Gedanken machen, wie an Schnittstellen umgegangen wird, hoffentlich gibt es bald die Plattform.
 
  
Ausrichtung MaS (Gesamtstrategie), wird auch bundesländerübergreifend gedacht (Kontakt zu angrenzenden BL)
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Die wichtigsten Aspekte von Integration sind:
|frage=Wie wird der Bedarfsverkehr optimal mit dem öffentlichen Verkehr und anderen alternativen Mobilitätsangeboten verknüpft?
 
|alternative-fragen=* Wie wird der Bedarfsverkehr als Zubringer gestärkt?
 
|einleitung=Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Bestimmungen, wie der Bedarfsverkehr mit dem Linienverkehr abgestimmt werden muss und unterschiedliche Arten dies umzusetzen.
 
|ueberblick=Grundsätzlich soll die Bestrebung sein, Bedarfs- und Linienverkehr nicht als Konkurrenz zu denken, sondern als Ergänzung. Um dies zu erreichen, entscheiden sich manche Bundesländer schon jetzt für gemeinsame und umfassende Planungen der beiden Systeme, unter Berücksichtigung der Regeln der Konkurrenzierung.
 
  
Gemeinsame Planungen bieten dabei den Vorteil der besseren Abstimmung des Bedarfsverkehrs auf die Fahrzeiten des Linienverkehr und können durch eine gemeinsame Beauskunftung und die tarifliche Integration das Angebot wesentlich attraktivieren und zur stärkeren Nutzung beitragen. Eine umfangreiche Planung umfasst im Idealfall auch Mobilitätsknotenpunkte, die nicht nur den öffentlichen Verkehr, sondern auch andere Mobilitätsformen, wie Fahrräder oder Sharing-Systeme, berücksichtigen.
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<div class="row optionen-vergleich">
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<div class="col-lg col-sm-4 col-6 mb-3">{{hb-illu|integration-beauskunftung}}'''integrierte Beauskunftung'''</div>
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<div class="col-lg col-sm-4 col-6 mb-3">{{hb-illu|integration-bezahlung}}'''integrierte Buchung und Bezahlung'''</div>
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<div class="col-lg col-sm-4 col-6 mt-4 mt-sm-0">{{hb-illu|integration-tarif}}'''tarifliche Integration'''</div>
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<div class="col-lg col-sm-4 col-6 offset-sm-2 offset-lg-0 mt-4 mt-lg-0">{{hb-illu|integration-planung}}'''integrierte Planung'''</div>
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<div class="col-lg col-sm-4 col-12 mt-4 mt-lg-0">{{hb-illu|integration-raum}}'''räumliche Integration'''</div>
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</div>
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|ueberblick=Bedarfsverkehr soll '''keine Konkurrenz''' zum bestehenden öffentlichen Verkehr sein, sondern diesen optimal ergänzen. Einen entscheidenden Beitrag zur Emissionsreduktion leisten Bedarfsverkehre dort, wo sie als Zubringer zum höherrangigen Linienverkehr funktionieren und eine Verlagerung längerer Wege auf nachhaltigere Mobilitätsformen durch sie ermöglicht wird. Um sicherzustellen, dass es nicht zu einer Konkurrenzierung kommt, enthalten die meisten Förderrichtlinien der Bundesländer diesbezügliche Auflagen. Es darf nur dann eine Fahrt mit dem Bedarfsverkehr angeboten werden, wenn zur gleichen Zeit keine zumutbare öffentliche Verbindung zur Verfügung steht. Die Kriterien der Zumutbarkeit bzw. der maximalen zeitlichen Abweichung werden dabei in den Bundesländern unterschiedlich streng ausgelegt. Wird Software zur {{semorg-themen-verweis|disposition}} verwendet, kann automatisiert überprüft werden, ob eine öffentliche Alternative verfügbar ist und Nutzer*innen gegebenenfalls darauf verwiesen werden.
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|moeglichkeiten-header=Formen der Integration
 
|moeglichkeiten={{semorg-handbuch-thema-option
 
|moeglichkeiten={{semorg-handbuch-thema-option
 
|titel=Integrierte Beauskunftung
 
|titel=Integrierte Beauskunftung
|beschreibung=Mit der {{blank|[https://www.verkehrsauskunft.at/ Verkehrsauskunft Österreich]}} (VAO) steht in Österreich eine sehr fortschrittliche Lösung zur Verfügung, die quer über alle Verkehrsmittel Auskunft geben kann. Sie wird beispielsweise auch in den Auskunfts-Apps der einzelnen Verbünde im Hintergrund genutzt. Auch Bedarfsverkehre aller {{semorg-themen-verweis|bedienungsform}} können dort beauskunftet werden. Prinzipiell ist es wünschenswert, wenn alle öffentlich zugänglichen Bedarfsverkehre auch in der VAO enthalten sind. Die Verantwortung dafür, die für eine Beauskunftung erforderlichen Daten in die VAO einzupflegen, liegt bei den einzelnen Verkehrsverbünden.
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|beschreibung=Mit der {{blank|[https://www.verkehrsauskunft.at/ Verkehrsauskunft Österreich]}} (VAO) steht in Österreich eine sehr fortschrittliche Lösung zur Verfügung, die quer über alle Verkehrsmittel Auskunft geben kann. Sie wird beispielsweise auch in den Auskunfts-Apps der einzelnen Verkehrsverbünde im Hintergrund genutzt. Auch Bedarfsverkehre jeder {{semorg-themen-verweis|bedienungsform}} können dort beauskunftet werden. Prinzipiell ist es wünschenswert, wenn alle öffentlich zugänglichen Bedarfsverkehre auch in der VAO enthalten sind.  
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Die Verantwortung dafür, die für eine Beauskunftung erforderlichen Daten in die VAO einzupflegen, liegt bei den Verkehrsverbünden. Es empfiehlt sich, möglichst frühzeitig mit dem für die Region zuständigen Verkehrsverbund Kontakt aufzunehmen, um die Möglichkeit der Integration zu prüfen. Auf bedarfsverkehr.at findet sich eine {{bv|[[VAO|Übersicht über den Stand der Integration von Bedarfsverkehren in die VAO]]}}.
 
|beispiel=Mobilregion Mödling
 
|beispiel=Mobilregion Mödling
 
|beispiel-beschreibung=Alle Auskunfts-Apps, die die Verkehrsauskunft Österreich nutzen, also beispielsweise auch die „anachb“-App des VOR finden auch Verbindungen mit dem Bedarfsverkehr der Mobilregion Mödling.
 
|beispiel-beschreibung=Alle Auskunfts-Apps, die die Verkehrsauskunft Österreich nutzen, also beispielsweise auch die „anachb“-App des VOR finden auch Verbindungen mit dem Bedarfsverkehr der Mobilregion Mödling.
 
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|titel=Integrierte Buchung
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|titel=Integrierte Buchung und Bezahlung
|beispiel=RegioMOBIL
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|beschreibung=Ein nächster wichtiger Schritt, um die Nutzung von Bedarfsverkehr in Kombination mit dem öffentlichen Verkehr zu vereinfachen, besteht darin, die Buchung und Bezahlung eines gemeinsamen Tickets über die gleiche Plattform zu ermöglichen. Es entstehen bereits die ersten ''Mobility as a Service'' (MaaS)-Plattformen, die für die Nutzer*innen einen universalen Zugang zu allen Mobilitätsalternativen eröffnen sollen.
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Damit die Einbindung in solche Plattformen in Zukunft möglich wird, muss die eingesetzte Software zur {{semorg-themen-verweis|disposition}} die entsprechenden Schnittstellen bereitstellen. Die dafür nötigen Schnittstellen-Standards müssen allerdings erst entwickelt werden.
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|beispiel=regioMOBIL
 
|beispiel-beschreibung=regioMOBIL ist das erste Angebot, bei dem über die Web-App nicht nur der Bedarfsverkehr, sondern auch gleich eine Verbundfahrkarte für Bahn oder Bus mitgekauft werden kann. In den Zügen der Graz-Köflach-Bahn ist es auch möglich, bei den Zugbegleiter*innen ein gemeinsames Ticket für den Zug und regioMOBIL zu erwerben.
 
|beispiel-beschreibung=regioMOBIL ist das erste Angebot, bei dem über die Web-App nicht nur der Bedarfsverkehr, sondern auch gleich eine Verbundfahrkarte für Bahn oder Bus mitgekauft werden kann. In den Zügen der Graz-Köflach-Bahn ist es auch möglich, bei den Zugbegleiter*innen ein gemeinsames Ticket für den Zug und regioMOBIL zu erwerben.
 
}}{{semorg-handbuch-thema-option
 
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|titel=Tarifliche Integration
 
|titel=Tarifliche Integration
|beschreibung=Unter tariflicher Integration wird die Abstimmung der Ticketpreise mit den Preisen des Linienverkehrs verstanden. Dies kann von vollständiger Integration und Anerkennung der Verbundtickets bis zu einer tariflichen Integration + Komfortzuschlag reichen.
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|beschreibung=Unter tariflicher Integration wird die Abstimmung der Ticketpreise mit den Tarifen des Verkehrsverbundes verstanden. Dabei kann gegebenenfalls zusätzlich zum normalen Verbundtarif ein Komfortzuschlag verlangt werden.
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Hier ist die jeweilige Zielgruppe einzuschätzen. Ein Ticket, das für Linien- und Bedarfsverkehr gleichzeitig gilt, würde die Nutzung des öffentlichen Verkehr attraktiver machen. Ein zusätzlicher Aufpreis könnte abschreckend wirken. Gleichzeitig lässt sich ein Komfortzuschlag zum Verbundtarif gut argumentieren, da der Bedarfsverkehr eine im Vergleich zum Linienverkehr höhere Qualität bietet.
  
siehe auch die Themenseite zur [[Handbuch:Tarifgestaltung|Tarifgestaltung]]
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Siehe auch: {{semorg-themen-verweis|tarif}}
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|beispiel=VOR Flex Melk
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|beispiel-beschreibung=VOR Flex fährt ohne Komfortzuschlag zum Verbundtarif. Mit einer Zeitkarte des Verbunds oder dem Klimaticket kann das Angebot ohne zusätzliche Kosten genutzt werden.
 
}}{{semorg-handbuch-thema-option
 
}}{{semorg-handbuch-thema-option
 
|titel=Integrierte Planung
 
|titel=Integrierte Planung
|anreisser=integrierte Ausschreibungen in Niederösterreich
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|beschreibung=Bisher werden Bedarfsverkehre üblicherweise als Ergänzung eines bestehenden Linienverkehrsangebots geplant und bauen auf diesem auf. Die jüngsten Entwicklungen in Niederösterreich oder dem Burgenland gehen in Richtung einer integrierten Planung. Bedarfsverkehr wird dabei als Teil des öffentlichen Verkehrs verstanden und teilweise auch gemeinsam mit dem regionalen Linienverkehr ausgeschrieben. Linien- und Bedarfsverkehr werden optimal aufeinander abgestimmt und stellen gemeinsam die Grundversorgung mit Mobilität sicher.
  
Darunter wird eine Abstimmung mit dem Fahrplan des Linienverkehrs verstanden. Dies geht von einer umfangreichen, gemeinschaftlichen Planung von Linien- und Flächenverkehr, wie es manche Bundesländer vorantreiben, bishin zu einer einfachen Abstimmung der Bedienzeiten mit dem Linienverkehr.
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{{semorg-handbuch-beispiel-show
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|beispiel=Integrierte Ausschreibung Mostviertel West
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|beispiel-beschreibung=In der Region Mostviertel West wurde vom Verkehrsverbund Ost-Region (VOR)  zum ersten Mal ein Ausschreibungsprozess mit einer integrierten Angebotsplanung für Linien- und Bedarfsverkehr durchgeführt.
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{{semorg-handbuch-beispiel-show
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|beispiel=Burgenland mobil
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|beispiel-beschreibung=Bedarfsverkehr soll im Burgenland in Kombination mit einem leistungsfähigen Linienverkehr auf Hauptlinien tagsüber einen flächendeckenden Stundentakt ermöglichen.
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}}{{semorg-handbuch-thema-option
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|titel=räumliche Integration durch Mobilitätsknotenpunkte
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|beschreibung=Nachhaltige Mobilität ist oft intermodal, das heißt auf dem Weg zu einem Ziel werden unterschiedliche Verkehrsmittel miteinander kombiniert. Damit das gut funktioniert, muss der Wechsel zwischen den Verkehrsmitteln so einfach wie möglich sein. Dabei können Mobilitätsknotenpunkte (''Mobility Hubs'') helfen. Das sind meistens Haltestellen des öffentlichen Verkehrs, die auch andere Mobilitätsformen wie eben Bedarfsverkehr oder Sharing-Angebote (Bikesharing, Carsharing, Scootersharing) berücksichtigen. Sie unterstützen den Wechsel zwischen den verschiedenen Angeboten, indem sie diese räumlich zusammenbringen. Für Bedarfsverkehr kann es an einem Mobilitätsknotenpunkt beispielsweise gekennzeichnete Einstiegsbereiche geben oder Informationstafeln, die auf das Angebot hinweisen. Die Mobilitätsknotenpunkte sollten eine hohe Aufenthaltsqualität haben und das Umsteigen so einfach und angenehm wie möglich machen.
 
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Aktuelle Version vom 16. Dezember 2022, 09:56 Uhr

Integration:
Wie wird der Bedarfsverkehr optimal mit dem öffentlichen Verkehr und anderen alternativen Mobilitätsangeboten verknüpft?

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Bedarfsverkehr ist ein Baustein im Verbund der nachhaltigen Alternativen und schließt eine wichtige Lücke auf der sogenannten ersten/letzten Meile. Besonders, wenn es um einen Beitrag zur Mobilitätswende geht, ist die optimale Verknüpfung mit den anderen komplementären Angeboten – und hier zuallererst dem öffentlichen Linienverkehr – von größter Bedeutung.

Die wichtigsten Aspekte von Integration sind:

integrierte Beauskunftung
integrierte Buchung und Bezahlung
tarifliche Integration
integrierte Planung
räumliche Integration
Bedarfsverkehr soll keine Konkurrenz zum bestehenden öffentlichen Verkehr sein, sondern diesen optimal ergänzen. Einen entscheidenden Beitrag zur Emissionsreduktion leisten Bedarfsverkehre dort, wo sie als Zubringer zum höherrangigen Linienverkehr funktionieren und eine Verlagerung längerer Wege auf nachhaltigere Mobilitätsformen durch sie ermöglicht wird. Um sicherzustellen, dass es nicht zu einer Konkurrenzierung kommt, enthalten die meisten Förderrichtlinien der Bundesländer diesbezügliche Auflagen. Es darf nur dann eine Fahrt mit dem Bedarfsverkehr angeboten werden, wenn zur gleichen Zeit keine zumutbare öffentliche Verbindung zur Verfügung steht. Die Kriterien der Zumutbarkeit bzw. der maximalen zeitlichen Abweichung werden dabei in den Bundesländern unterschiedlich streng ausgelegt. Wird Software zur Disposition verwendet, kann automatisiert überprüft werden, ob eine öffentliche Alternative verfügbar ist und Nutzer*innen gegebenenfalls darauf verwiesen werden.

Formen der Integration

Integrierte Beauskunftung

Mit der Verkehrsauskunft Österreich (VAO) steht in Österreich eine sehr fortschrittliche Lösung zur Verfügung, die quer über alle Verkehrsmittel Auskunft geben kann. Sie wird beispielsweise auch in den Auskunfts-Apps der einzelnen Verkehrsverbünde im Hintergrund genutzt. Auch Bedarfsverkehre jeder Bedienungsform können dort beauskunftet werden. Prinzipiell ist es wünschenswert, wenn alle öffentlich zugänglichen Bedarfsverkehre auch in der VAO enthalten sind.

Die Verantwortung dafür, die für eine Beauskunftung erforderlichen Daten in die VAO einzupflegen, liegt bei den Verkehrsverbünden. Es empfiehlt sich, möglichst frühzeitig mit dem für die Region zuständigen Verkehrsverbund Kontakt aufzunehmen, um die Möglichkeit der Integration zu prüfen. Auf bedarfsverkehr.at findet sich eine Übersicht über den Stand der Integration von Bedarfsverkehren in die VAO.

Alle Auskunfts-Apps, die die Verkehrsauskunft Österreich nutzen, also beispielsweise auch die „anachb“-App des VOR finden auch Verbindungen mit dem Bedarfsverkehr der Mobilregion Mödling.

Integrierte Buchung und Bezahlung

Ein nächster wichtiger Schritt, um die Nutzung von Bedarfsverkehr in Kombination mit dem öffentlichen Verkehr zu vereinfachen, besteht darin, die Buchung und Bezahlung eines gemeinsamen Tickets über die gleiche Plattform zu ermöglichen. Es entstehen bereits die ersten Mobility as a Service (MaaS)-Plattformen, die für die Nutzer*innen einen universalen Zugang zu allen Mobilitätsalternativen eröffnen sollen.

Damit die Einbindung in solche Plattformen in Zukunft möglich wird, muss die eingesetzte Software zur Disposition die entsprechenden Schnittstellen bereitstellen. Die dafür nötigen Schnittstellen-Standards müssen allerdings erst entwickelt werden.

regioMOBIL ist das erste Angebot, bei dem über die Web-App nicht nur der Bedarfsverkehr, sondern auch gleich eine Verbundfahrkarte für Bahn oder Bus mitgekauft werden kann. In den Zügen der Graz-Köflach-Bahn ist es auch möglich, bei den Zugbegleiter*innen ein gemeinsames Ticket für den Zug und regioMOBIL zu erwerben.

Tarifliche Integration

Unter tariflicher Integration wird die Abstimmung der Ticketpreise mit den Tarifen des Verkehrsverbundes verstanden. Dabei kann gegebenenfalls zusätzlich zum normalen Verbundtarif ein Komfortzuschlag verlangt werden.

Hier ist die jeweilige Zielgruppe einzuschätzen. Ein Ticket, das für Linien- und Bedarfsverkehr gleichzeitig gilt, würde die Nutzung des öffentlichen Verkehr attraktiver machen. Ein zusätzlicher Aufpreis könnte abschreckend wirken. Gleichzeitig lässt sich ein Komfortzuschlag zum Verbundtarif gut argumentieren, da der Bedarfsverkehr eine im Vergleich zum Linienverkehr höhere Qualität bietet.

Siehe auch: Tarifgestaltung

VOR Flex fährt ohne Komfortzuschlag zum Verbundtarif. Mit einer Zeitkarte des Verbunds oder dem Klimaticket kann das Angebot ohne zusätzliche Kosten genutzt werden.

Integrierte Planung

Bisher werden Bedarfsverkehre üblicherweise als Ergänzung eines bestehenden Linienverkehrsangebots geplant und bauen auf diesem auf. Die jüngsten Entwicklungen in Niederösterreich oder dem Burgenland gehen in Richtung einer integrierten Planung. Bedarfsverkehr wird dabei als Teil des öffentlichen Verkehrs verstanden und teilweise auch gemeinsam mit dem regionalen Linienverkehr ausgeschrieben. Linien- und Bedarfsverkehr werden optimal aufeinander abgestimmt und stellen gemeinsam die Grundversorgung mit Mobilität sicher.

Integrierte Ausschreibung Mostviertel West
In der Region Mostviertel West wurde vom Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) zum ersten Mal ein Ausschreibungsprozess mit einer integrierten Angebotsplanung für Linien- und Bedarfsverkehr durchgeführt.
Burgenland mobil
Bedarfsverkehr soll im Burgenland in Kombination mit einem leistungsfähigen Linienverkehr auf Hauptlinien tagsüber einen flächendeckenden Stundentakt ermöglichen.

räumliche Integration durch Mobilitätsknotenpunkte

Nachhaltige Mobilität ist oft intermodal, das heißt auf dem Weg zu einem Ziel werden unterschiedliche Verkehrsmittel miteinander kombiniert. Damit das gut funktioniert, muss der Wechsel zwischen den Verkehrsmitteln so einfach wie möglich sein. Dabei können Mobilitätsknotenpunkte (Mobility Hubs) helfen. Das sind meistens Haltestellen des öffentlichen Verkehrs, die auch andere Mobilitätsformen wie eben Bedarfsverkehr oder Sharing-Angebote (Bikesharing, Carsharing, Scootersharing) berücksichtigen. Sie unterstützen den Wechsel zwischen den verschiedenen Angeboten, indem sie diese räumlich zusammenbringen. Für Bedarfsverkehr kann es an einem Mobilitätsknotenpunkt beispielsweise gekennzeichnete Einstiegsbereiche geben oder Informationstafeln, die auf das Angebot hinweisen. Die Mobilitätsknotenpunkte sollten eine hohe Aufenthaltsqualität haben und das Umsteigen so einfach und angenehm wie möglich machen.