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intern>Tobias
 
 
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{{semorg-handbuch-thema
 
{{semorg-handbuch-thema
|kapitel=Handbuch:Angebotsgestaltung
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|kapitel=Verwaltung:Angebotsgestaltung
|position=12
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|position=10
|material='''Interviews'''
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|frage=Wie fährt der Bedarfsverkehr?
* Hubert: Haustür-Haustür-Systeme schaffen weniger Bündelungen wie Haltepunkte [in der Realität dürfte das kaum einen Unterschied machen]
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|einleitung=Es gibt eine große Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten für Bedarfsverkehre, je nachdem, ob es einen Fahrplan, eine fixe Route oder Haltepunkte gibt:
* Markus rothensteiner (Land Burgenland):
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**Fördervorgaben? Eigentlich keine - keine Haltepunkte (aber im Südburgenland sollen schon Haltepunkte kommen, 300m Abstand, aber auch flexibel, wenn Menschen es brauchen Haltepunkt bei Haustür)
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<div style="max-width:700px;margin:auto">
** Warum nicht Tür zu Tür? einfachere Abwicklung (Bündelung, einfachere Bedienung, Zufahrt)
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{{Bedienungsformen-Tabelle
* Wienmobil: nur vormittags (ab August auch nachmittags, dafür immer nur ein Fahrzeug), kostenlos, virtuelle Haltepunkte (im Abstand von 150m), Buchung über Webapp
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|Rufbus (fixe Route)
* verracon: Burgenlandprojekt: virtuelle Haltepunkte, 300m Entfernung, Gemeinde schlägt Haltepunkte vor, Verracon prüft nach, nach einem Jahr Betrieb dann Evaluierung der Haltepunkte
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|klassisches Anrufsammeltaxi
* Franziska Daetz:
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|
**Bündelung durch Algorithmus
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|Flächenbetrieb mit Haltepunkten
** virtuelle Haltepunkte (werden in App angezeigt, bei telefonischer Buchung Erklärung dazu, wo der Punkt gesetzt ist)
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|
** max. Distanz zum Haltepunkt 200m (ultimative Distanz max. 300m, am Rand vom Industriegebiet z.B.)
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|Flächenbetrieb
** Tür-zu-Tür für pflegebedürftige Personen
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}}
* Regina Rausch:
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</div>
** AST:  Gelegenheitsverkehrsgesetz müsste sich ändern, weil Taxis nur PKW und keine Kleinbusse (18-20 Sitzer) sein dürfen
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|ueberblick=Dabei sind noch viele verschiedene Varianten möglich und üblich. Zur Verwirrung trägt bei, dass sich bisher keine einheitlichen Bezeichnungen etabliert haben und teilweise die gleichen Begriffe zur Bezeichnung unterschiedlicher Bedienungsformen verwendet werden.
  
'''Handbuch 1'''
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Zu den rechtlichen Rahmenbedingungen siehe auch {{semorg-themen-verweis|rechtliches}}.
* Im Linienbetrieb wird in der Regel von Haltestelle zu Haltestelle nach Fahrplan gefahren, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Linienbetrieb ist die klassische Form des öffentlichen Verkehrs.
 
* Bei Rufbus-Systemen werden eine bestimmte Route bzw. bestimmte Haltestellen nach einem fixen Fahr- plan, aber nur bei Bedarf bedient. Ein Fahrtwunsch muss daher im Regelfall vorher in einer Dispositions- zentrale angemeldet werden.
 
* Anruf-Sammeltaxis führen Fahrten von einer bestimmten Haltestelle zu einer beliebigen Aussteigestelle innerhalb eines klar definierten Bedienungsgebietes durch. Es besteht ein fixer Fahrplan mit Fahrtmög- lichkeiten. Ein Fahrtenwunsch muss vorher in einer Dispositionszentrale angemeldet werden.
 
* Beim System Zubringerverkehr werden Personen von/zu einem definierten Zielpunkt transportiert. Bei der Fahrt zu diesem Ziel wird man von zu Hause abgeholt, die Rückfahrt erfolgt bis zur Haustüre. Ein Bei- spiel sind Zubringerverkehre zu Bahnhöfen, die außerhalb von Siedlungsgebieten liegen. Ein Fahrtwunsch muss vorher in einer Dispositionszentrale angemeldet werden.
 
* Der Flächenbetrieb funktioniert im Prinzip wie ein normales Taxisystem. Eine Anmeldung ist erforderlich, man wird von zu Hause abgeholt und an ein beliebiges Ziel gebracht. Oft sind die Fahrten jedoch örtlich begrenzt, z. B. auf das Gemeindegebiet oder bestimmte Ziele.
 
  
'''Brandl'''
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<!--Auf bedarfsverkehr.at findet sich eine Auswertung der {{bv|[[Bedienungsformen bei bestehenden Bedarfsverkehren in Österreich]]}}.-->
* Bedienungsformen Seite 68
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|moeglichkeiten-header=Die wichtigsten Bedienungsformen für Bedarfsverkehr
* Flächenbetrieb
 
** flexibelste Bedienform
 
** Haltestelle zu Haltestelle in der Fläche je nach Bedarf
 
** Haus zu Haus ist auch möglich
 
* Brandl unterscheidet zwischen Rufbus
 
** Bedarfslinienbetrieb
 
** fährt keinen oder nur einen Teil der Strecke
 
* und AnrufBus (nach Mehlert) im Flächenbetrieb
 
** absolute räumliche und zeitliche Erschließung
 
** umsteigefreie Verbindungen im Nahbereich
 
** maximale Netzbildungsfähigkeit
 
** ideale Zubringerfunktion zu Bus und Bahn
 
* Bedienungsformen nach räumlichen Begebenheiten wählen
 
|frage=Wie fährt der Bedarfsverkehr?
 
|einleitung=Die Bedienungsform klärt, wie sich der Bedarfsverkehr durch das Bediengebiet bewegt, ob es eine Route, Haltepunkte oder einen Fahrplan gibt.
 
 
|moeglichkeiten={{semorg-handbuch-thema-option
 
|moeglichkeiten={{semorg-handbuch-thema-option
 
|titel=Flächenbetrieb
 
|titel=Flächenbetrieb
|anreisser=Der Flächenbetrieb ist die flexibelste Möglichkeit. Innerhalb des Bediengebietes und während der Betriebszeit kann der Bedarfsverkehr jede Adresse anfahren, es wird von Tür zu Tür befördert. Die Fahrt mit dem Bedarfsverkehr ist daher besonders ansprechend für Nutzer*innen, bei Transport, schlechtem Wetter oder für mobil eingeschränkte Personen. Wichtig ist bei einem Bedarfsverkehr in Flächenbetrieb keine Konkurrenz mit einem lokalen Taxiunternehmen aufkommen zu lassen.
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|beschreibung=Der Flächenbetrieb ist die für Nutzer*innen flexibelste und bequemste und auch am häufigsten zum Einsatz kommende Möglichkeit. Innerhalb des Bediengebietes und während der Betriebszeit kann der Bedarfsverkehr jede Adresse anfahren, es wird von Tür zu Tür befördert. Das ist besonders nützlich, wenn etwas transportiert werden muss, bei schlechtem Wetter oder für mobil eingeschränkte Personen.
|beispiel=Go & ko Montafon
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|beispiel=Anruf-Sammeltaxi go & ko Montafon
|beispiel-beschreibung=Das Go & ko Montafon ist ein automatisch disponiertes Angebot, bei dem jede einzelne Adresse im mehrere Gemeinden umfassenden Bediengebiet als virtueller Haltepunkt angelegt wurde.
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|beispiel-beschreibung=Das go & ko Montafon ist ein automatisiert disponiertes Angebot, bei dem von Tür zu Tür befördert wird.
 
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|titel=Flächenbetrieb mit Haltepunkten
 
|titel=Flächenbetrieb mit Haltepunkten
|anreisser=Innerhalb des Bediengebiets und der Betriebszeit kann beliebig zwischen Haltepunkten gefahren werden. Dabei kann es sich tatsächlich um konzessionierte Haltestellen handeln, oder um Haltepunkte, die physisch markiert oder bloß virtuell markiert sind. Das ist häufig abhängig von Förderbedingungen. Das Netz an Haltestellen sollte möglichst dicht sein. Eine Haltestelle sollte immer in 150 - 300 Meter erreichbar sein. Physische Haltestellen im öffentlichen Raum erhöhen die Sichtbarkeit und dadurch den Bekanntheitsgrad des Bedarfverkehrs. Außerdem ermöglichen Haltestellenhäuser die Möglichkeit sich zu setzen oder unterzustellen. Gehwege zu den Haltestellen vermindern allerdings die Qualität des Angebotes, besonders bei schlechtem Wetter, kalten Jahreszeiten, Transport oder mobil eingeschränkten Personen.
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|beschreibung=Innerhalb des Bediengebiets und der Betriebszeit kann beliebig zwischen Haltepunkten gefahren werden. Dabei kann es sich tatsächlich um konzessionierte Haltestellen handeln, oder um Halte- bzw. Sammelpunkte, die physisch markiert sein können oder lediglich virtuell auf einer Karte verzeichnet sind. Meistens gibt es Ausnahmen für mobilitätseingeschränkte Personen, die von Tür zu Tür befördert werden.
 
|beispiel=Postbus Shuttle Zukunftsraum Donau Gusen
 
|beispiel=Postbus Shuttle Zukunftsraum Donau Gusen
|beispiel-beschreibung=Das Bediengebiet verfügt über ein dichtes Netz an virtuellen Haltepunkten, der Fußweg zur Haltestelle beträgt maximal 300 Meter.
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|beispiel-beschreibung=Das Bediengebiet verfügt über ein dichtes Netz an Haltepunkten, die durch kleine Schilder ausgewiesen sind. Der Fußweg zum nächstgelegenen Haltepunkt innerhalb des Bediengebiets beträgt maximal 300 Meter. Für mobilitätseingeschränkte Personen wird adressgenaue Bedienung angeboten.
 
}}{{semorg-handbuch-thema-option
 
}}{{semorg-handbuch-thema-option
|titel=Anrufsammeltaxi
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|titel=klassisches Anrufsammeltaxi
|anreisser=Bei den Anruf-Sammeltaxis gibt es üblicherweise eine fixe Haltestelle zumindest an einem Ende der Strecke. Das heißt die Fahrgäste werden entweder von einer fixen Haltestelle zu ihrer Haustür gebracht oder von Zuhause abgeholt und bei einer fixen Haltestelle abgesetzt. Die Busse fahren nur nach vorheriger Anmeldung. Laut dem <U>Gelegenheitsverkehrsgesetz</U> dürfen Taxis keine Kleinbusse sein. Es ist daher nur möglich ein Anrufsammeltaxi mit einem Großraumtaxi zu betreiben.
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|beschreibung=Bei den Anrufsammeltaxis gibt es üblicherweise einen festgelegten Haltepunkt zumindest an einem Ende der Strecke. Das heißt, die Nutzer*innen werden entweder von einem fixen Haltepunkt zu ihrer Haustür gebracht oder von Zuhause abgeholt und bei einem fixen Haltepunkt abgesetzt. Gefahren wird nur nach vorheriger Anmeldung.
 
|beispiel=AST Linz (Nacht-AST)
 
|beispiel=AST Linz (Nacht-AST)
|beispiel-beschreibung=Das AST fährt zu bestimmten Zeiten von einigen wenigen Sammelpunkten in der Linzer Innenstadt und bringt die Fahrgäste in die Umlandgemeinden.
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|beispiel-beschreibung=Das AST fährt zu bestimmten Zeiten von einigen wenigen Sammelpunkten in der Linzer Innenstadt und bringt die Nutzer*innen in die Umlandgemeinden.
 
}}{{semorg-handbuch-thema-option
 
}}{{semorg-handbuch-thema-option
 
|titel=Rufbus
 
|titel=Rufbus
|anreisser=Der Rufbus verkehrt von Haltestelle zu Haltestelle und nach Fahrplan. Er entspricht damit der Bedienungsform eines Linienbusses, der aber nur nach Bedarf fährt. Der Rufbus kann in nicht so gut nachgefragten Zeiten den Linienverkehr ersetzen und somit Ressourcen einsparen ohne das Mobilitätsangebot einzuschränken. Dadurch entsteht nicht das Bild von leeren öffentlichen Verkehrsbussen, die durch die Gemeinde fahren. Gleichzeitig kann eine gut nachgefragte Strecke des Rufbusses durch einen Linienbus übernommen werden. Dafür eignet sich besonders eine <U>integrierte Ausschreibung</U> für Bedarfsverkehr und Öffentlichen Verkehr vom gleichen Anbieter.
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|beschreibung=Der Rufbus verkehrt entlang einer fixen Linie von Haltestelle zu Haltestelle und meist nach Fahrplan. Er entspricht damit der Bedienungsform eines Linienbusses, der aber nur nach Bedarf fährt. Der Rufbus kann in Zeiten mit geringer Nachfrage den klassischen Linienverkehr ersetzen und somit Ressourcen einsparen, ohne das Mobilitätsangebot einzuschränken.
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Da der Betrieb eines Rufbus durch das Kraftfahrliniengesetz geregelt ist, ist eine Konzession nötig.
 
|beispiel=Rufbus Wien
 
|beispiel=Rufbus Wien
 
|beispiel-beschreibung=Die Rufbusse in Wien verkehren zu Tagesrandzeiten und in Randlagen und haben fixe Routen und Fahrpläne, gefahren wird nur nach vorheriger Buchung.
 
|beispiel-beschreibung=Die Rufbusse in Wien verkehren zu Tagesrandzeiten und in Randlagen und haben fixe Routen und Fahrpläne, gefahren wird nur nach vorheriger Buchung.
 
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Aktuelle Version vom 16. Dezember 2022, 07:53 Uhr

Bedienungsform:
Wie fährt der Bedarfsverkehr?

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Es gibt eine große Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten für Bedarfsverkehre, je nachdem, ob es einen Fahrplan, eine fixe Route oder Haltepunkte gibt:

von Haltepunkt zu Haltepunkt
zwischen Tür und Haltepunkt
von Tür zu Tür
nach Fahrplan
nach Bedarf
Rufbus (fixe Route) klassisches Anrufsammeltaxi
ohne Fahrplan
nach Bedarf
Flächenbetrieb mit Haltepunkten Flächenbetrieb

Dabei sind noch viele verschiedene Varianten möglich und üblich. Zur Verwirrung trägt bei, dass sich bisher keine einheitlichen Bezeichnungen etabliert haben und teilweise die gleichen Begriffe zur Bezeichnung unterschiedlicher Bedienungsformen verwendet werden.

Zu den rechtlichen Rahmenbedingungen siehe auch Rechtliches.

Die wichtigsten Bedienungsformen für Bedarfsverkehr

Flächenbetrieb

Der Flächenbetrieb ist die für Nutzer*innen flexibelste und bequemste und auch am häufigsten zum Einsatz kommende Möglichkeit. Innerhalb des Bediengebietes und während der Betriebszeit kann der Bedarfsverkehr jede Adresse anfahren, es wird von Tür zu Tür befördert. Das ist besonders nützlich, wenn etwas transportiert werden muss, bei schlechtem Wetter oder für mobil eingeschränkte Personen.

Das go & ko Montafon ist ein automatisiert disponiertes Angebot, bei dem von Tür zu Tür befördert wird.
Kontaktperson verfügbar

Flächenbetrieb mit Haltepunkten

Innerhalb des Bediengebiets und der Betriebszeit kann beliebig zwischen Haltepunkten gefahren werden. Dabei kann es sich tatsächlich um konzessionierte Haltestellen handeln, oder um Halte- bzw. Sammelpunkte, die physisch markiert sein können oder lediglich virtuell auf einer Karte verzeichnet sind. Meistens gibt es Ausnahmen für mobilitätseingeschränkte Personen, die von Tür zu Tür befördert werden.

Das Bediengebiet verfügt über ein dichtes Netz an Haltepunkten, die durch kleine Schilder ausgewiesen sind. Der Fußweg zum nächstgelegenen Haltepunkt innerhalb des Bediengebiets beträgt maximal 300 Meter. Für mobilitätseingeschränkte Personen wird adressgenaue Bedienung angeboten.

klassisches Anrufsammeltaxi

Bei den Anrufsammeltaxis gibt es üblicherweise einen festgelegten Haltepunkt zumindest an einem Ende der Strecke. Das heißt, die Nutzer*innen werden entweder von einem fixen Haltepunkt zu ihrer Haustür gebracht oder von Zuhause abgeholt und bei einem fixen Haltepunkt abgesetzt. Gefahren wird nur nach vorheriger Anmeldung.

Das AST fährt zu bestimmten Zeiten von einigen wenigen Sammelpunkten in der Linzer Innenstadt und bringt die Nutzer*innen in die Umlandgemeinden.

Rufbus

Der Rufbus verkehrt entlang einer fixen Linie von Haltestelle zu Haltestelle und meist nach Fahrplan. Er entspricht damit der Bedienungsform eines Linienbusses, der aber nur nach Bedarf fährt. Der Rufbus kann in Zeiten mit geringer Nachfrage den klassischen Linienverkehr ersetzen und somit Ressourcen einsparen, ohne das Mobilitätsangebot einzuschränken.

Da der Betrieb eines Rufbus durch das Kraftfahrliniengesetz geregelt ist, ist eine Konzession nötig.

Die Rufbusse in Wien verkehren zu Tagesrandzeiten und in Randlagen und haben fixe Routen und Fahrpläne, gefahren wird nur nach vorheriger Buchung.